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Der große Kompressor-Kühlbox-Test

Kompressor-Kühlboxen der 40-Liter-Klasse haben die perfekte Größe für Transporter und Vans. Sieben Geräte im ausführlichen Vergleichstest

Wann ist ein Camper komfortabel? Was ist nötige Mindestausstattung? Mag man bei der Größe des Herdes, der Polsterstärke oder der Anzahl der Fenster unterschiedlicher Meinung sein – gekühlte Lebensmittel müssen sein, da sind sich viele Camper einig. Was aber ist dafür geeignet, soll es ein Kühlschrank oder eine Kühltruhe sein? Gerade in Vans, die noch in ihrer Metamorphose stecken, sich mit den Bedürfnissen ihrer Besitzer immer wieder verwandeln, sind Kühlboxen eine gute Lösung. Sie lassen sich improvisiert angurten oder dezent hinter einer Klappe verstecken, dienen als Sitzgelegenheit oder kommen zum Grillabend einfach mit vor die Tür.

Die 40-Liter-Klasse ist für diesen Anwendungsfall eine sinnvolle Größe und das Angebot groß. Entsprechend viel Fluktuation gibt es auf dem Markt, in den vergangenen 24 Monaten kamen eine Menge neuer Produkte hinzu. Schaut man allerdings genauer hin, reduziert sich die Vielfalt auf eigentlich nur fünf Modelle, denn zwei Typen sind als Zwilling vertreten: mit gleichem Inhalt, aber unterschiedlicher Verpackung. „Badge-Engineering“ heißt so etwas in der Kfz-Branche, wenn zwei Marken sich bei ein und demselben Produkt nur im Label und der Farbe unterscheiden. In Zeiten globalisierter Märkte, wo jeder Händler sich in Fernost fertig entwickelte Produkte einkaufen kann, ist das nicht mehr selten. Da aber die Preisgestaltung noch immer Händlersache ist, können in einem Vergleichstest auch technisch identische Produkte unterschiedlich abschneiden. 

Seit Jahren Vorreiter im Segment ist Dometic (vormals Waeco), die auch dieses Mal mit einer neuen Boxen-Generation an den Start gehen. Ganz neu dabei ist Truma, eigentlich Spezialist für Heizungen. Beim Ausbau des Sortiments greift der deutsche Hersteller auf eine fertige Box zurück, die auch ARB als Basis für sein Modell Zero verwendet – nur mit etwas abgewandelter Außengestaltung. Ebenfalls neu im Segment ist das Angebot der Marke Freezbox, die sich mit ihrer rollbaren Budget-Box gleich mehrfach vom Markt absetzen.

Schon ein paar Jahre am Markt ist Primetech, deren Box mit ihrem charakteristisch zu zwei Seiten klappbaren Deckel zuletzt häufiger als Erstausrüstung bei Wohnkabinen und Vans eingesetzt wird. Sie bekommt nun von Reimo Konkurrenz, die dasselbe in Grün ins Sortiment aufgenommen haben.

Neuheiten gibt es auch im Sortiment des Herstellers, dessen Boxen vor allem in der Offroad-Gemeinde hohes Ansehen genießen: Engel. Leider waren trotz mehrfacher Anfrage weder Importeur noch Großhändler daran interessiert, ein Gerät zum Test zur Verfügung zu stellen. 

Die umgekehrte Situation hingegen bei Snomaster: Das Modell Traveller ist schon etwas älter, wurde aber überarbeitet, unter anderem mit neuem Netzteil, verbesserten Scharnieren und leicht verändertem Gehäuse. Und so modernisiert kann die Snomaster Traveller zeigen, was sie drauf hat: Mit guter und homogener Kühlleistung, fairem Preis bei umfangreicher Ausstattung und geringem Stromverbrauch rutscht sie direkt auf Platz zwei vor. Erstmals scheint der Testsieg für eine Box aus dem Hause Dometic nicht gesetzt, beide Geräte treffen sich auf Augenhöhe, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen.

Was aber unterscheidet eine gute Kühlbox von einer schlechten? Ist es die maximale Kühlleistung (dann wäre Dometic vorn) oder ein möglichst geringes Gewicht, um sie leicht tragen zu können (das wäre ein Punktsieg für die Freezbox)? Ist es der Preis oder die Robustheit? Oder zählt vor allem das ideale Verhältnis zwischen Außenvolumen und Kühlraumgröße? Jeder stellt andere Anforderungen an die Truhe, umso differenzierter muss in einem Test die Bewertung ausfallen. Steht das Gerät im Innenraum, ist die Geräuschkulisse wichtig. Wird sie im 4×4-Van durchgeschüttelt, ist eine gute Unterteilung des Innenraumes wichtig, mit möglichst vielen Körben.

Für alle Nutzer aber von hoher Bedeutung ist das Verhältnis zwischen Kühlraumtemperatur und Stromverbrauch: Wie viel Energie ist nötig, um über den Tag die Lebensmittel frisch zu halten? Dies simulierten wir mit einem Laufzeittest, der auch ermittelt, wie exakt die eingestellte Temperatur gehalten wird. Regelt die Box feinfühlig nach, oder wird es mal wärmer, mal kälter? Hier unterscheiden sich die Produkte deutlich: Schalten die Boxen von Carbest/Primetech in einer Stunde weniger als einmal den Kompressor an, tut dies Dometic viermal häufiger. So pendelt die Temperatur hier um 12, dort um 7 Grad. Klar: Auch die Qualität der Wärmedämmung spielt hier eine tragende Rolle. 

Ungenauer im Betrieb, als man denken soll

Grundsätzlich nehmen es alle Hersteller nicht allzu genau mit der Temperatur, das zeigten auch ähnliche Vergleichstests in den Jahren zuvor: Mit ihren digitalen Temperaturanzeigen suggerieren alle Geräte eine Präzision, die gar nicht einzuhalten (und vielleicht auch gar nicht nötig) ist. Wo ist der Sensor montiert, wie stark weicht sein Messergebnis von verschiedenen Stellen innerhalb der Truhe ab? Für den Test platzierten wir deshalb zwei Messfühler in der Mitte des Kühlraumes: einen im oberen Drittel, einen im unteren Drittel. Je nachdem wie die Verdampferplatten angebracht sind, verteilt sich auch die Kälte. Das zeigen die Wärmebilder deutlich: Wird bei Snomaster rundherum gekühlt, ist das bei der Freezbox nur einseitig der Fall, ARB und Truma haben lediglich an einer langen und einer kurzen Seite
aktiv kühlende Außenwände.

Wie unterschiedlich die Kälte abgegeben wird, machen deshalb auch die Temperaturverläufe deutlich, die in der Grafik neben den jeweiligen Boxen abgebildet sind: je weiter sie auseinanderliegen, desto ungleichmäßiger ist die Kälte im Innenraum verteilt. Besonders gut sieht das bei den Snomaster-Geräten aus, eher mäßig bei Dometic, ARB und Truma. Der Freezbox kommt in diesem Punkt die Bauweise zugute, denn nur sie hat keine zweite, schwächere Kühlzone an der Oberseite (darunter ist bei anderen Geräten der Kühlkompressor montiert), sondern den Kompressor an der Gehäuseoberseite hängen. Eine Bauart, die sich bei der alltäglichen Nutzung dagegen als sehr störend erweist, denn alles, was nicht direkt unterhalb des Deckels lagert, ist kaum zugänglich.

Günstig & gut oder teuer & komplett

Eine wichtige Nachricht: Wirklich mangelhaft ist heutzutage kaum noch eine Kühlbox. Ist der Markt aber so weit aufgefächert, treten in einem Test Geräte für 450 und für 1.000 Euro gegeneinander an, werden dennoch Unterschiede deutlich. Die Frage ist nur: Wie relevant sind sie? …

 

Welche der sieben getesteten Kühlboxen in unserem Vergleichstest gewonnen hat, sowie eine übersichtliche Tabelle mit allen Kühlboxen und den über 25 verglichenen & getesteten Werten findest du in VANderlust-Ausgabe 01-2023. Außerdem gibt’s zu jeder Kühlbox ein abschließendes Fazit und alle Vor- und Nachteile. Jetzt die Ausgabe bestellen!

 

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