Wegen anhaltender Trockenheit und Dürre hat die katalanische Regierung Anfang Februar den Notstand ausgerufen. Die daraus resultierenden Maßnahmen gelten für mehr als 200 Städte und Gemeinden mit einer Bevölkerung von mehr als sechs Millionen Menschen. Auch die Regionalhauptstadt Barcelona sowie Gemeinden entlang der unter Touristen beliebten Costa Brava sind betroffen.
Seit nunmehr drei Jahren (Herbst 2020) verzeichnet die Region unterdurchschnittliche Niederschläge. Die aktuelle Trockenheitsperiode fällt damit doppelt so lang aus wie die bisher längste Dürre im Jahr 2008. In mehr als ein paar Dutzend Gemeinden wurde deshalb schon vor einigen Monaten der Notstand ausgerufen, in anderen galt ein sogenannter Vornotstand.
Mit der aktuellen Entscheidung über eine Erweiterung der Maßnahmen reagiert die Regierung auf den akut herrschenden Wassermangel, der mittlerweile mehr als die Hälfte Kataloniens betreffe. Laut Berechnungen des Meteorologischen Dienstes Katalonien (SMC) seien die Stauseen der Region durchschnittlich nur noch zu knapp 16 Prozent gefüllt. Um die Situation zu normalisieren, wäre neun Monate lang anhaltender Regen notwendig.
Tägliche Wasserrationierung
In betroffenen Gebieten wird der Wasserverbrauch pro Person und Tag nun auf maximal 90 Liter beschränkt. Damit werden bisher geltende Maßnahmen des Vornotstandes (230 Liter pro Person und Tag) noch einmal radikal verschärft. Zur Einordnung: In der Regionalhauptstadt Barcelona liege der durchschnittliche Wasserverbrauch bei 173 Litern am Tag. In anderen größeren Gemeinden der Region überschreite dieser auch 200 Liter.
Regelungen gelten auch im öffentlichen Raum. Schwimmbäder dürfen fortan weder mit Trinkwasser gefüllt, noch gereinigt werden. Auch Grünanlagen und Gärten dürfen nicht mehr mit Trinkwasser gewässert werden. Um die Befüllung von Wasserreservoirs zu ermöglichen, sollen einige Flüsse in der Region umgeleitet werden.