35 Jahre ist es mittlerweile her: 1988 stellte Volkswagen den ersten California vor, damals noch auf Basis des T3. Vier Generationen später hat der Campingklassiker seinen Reiz nicht verloren – im Gegenteil: Mit dem Produktionsstopp des California auf Basis des T6.1 Mitte 2024 warten viele Camper auf die nächste Edition des legendären Vans. Wie wird er aussehen, welche Features wird er bieten? Auf dem Düsseldorfer Caravan Salon präsentiert der Konzern nun erstmalig ein Vorserienmodell des neuen Campers.

Zu den größten Neuheiten zählt die zweite Schiebetür auf der Fahrerseite – die gab es bislang nämlich bei keinem der Vorgängermodelle. Zwar kann man nun von beiden Seiten ins und aus dem Fahrzeug gelangen. Das bedeutet aber auch, dass die Küchenzeile, die wie gewohnt auf der Fahrerseite montiert ist, kürzer werden musste: Dadurch wird Platz geschaffen für einen 49 Zentimeter breiten Durchgang. Um trotzdem genug Platz zum Kochen zu haben, lässt sich die Arbeitsfläche nach vorn ausziehen. Auf der rechten Seite sitzt dann ein zweiflammiges Induktionskochfeld, mittig ist ein einflammiger Gasherd und ganz links die Spüle verbaut. An der Stirnseite der Küchenzeile befindet sich eine 42 Liter große Kühlschublade, die sowohl von innen als auch von außen erreichbar ist. Mit der neuen Aufteilung wird es künftig zum ersten Mal möglich sein, die Küche des California auch von außen zu nutzen.

Neu sind auch die Einzelsitze in Reihe zwei, die sich bei Bedarf ausbauen lassen: Im Gegensatz zur Sitzbank im Vorgänger lässt sich unter ihnen jedoch deutlich weniger Ausrüstung verstauen, kam im T6.1 doch eine große Staukiste zum Einsatz. Um die Einzelsitze im neuen Modell zum Bett umzubauen, müssen sie nach vorn geschoben und die Rückenlehnen nach hinten geklappt werden. Nach dem Umbau soll ein Bett zur Verfügung stehen, das in etwa so groß ist wie beim Vorgängermodell – bei diesem maß selbiges 1,16 x 2,05 Meter. Die zweite Liegewiese wird mit Tellerfedern gepolstert und befindet sich, wie gehabt, im elektrisch öffnenden Aufstelldach. Es soll mit einer Breite von knapp 1,20 Metern leicht schrumpfen, dafür aber in der Länge wachsen. Im Aufstelldach sollen erstmals USB-C-Steckdosen und LED-Lampen verbaut werden, hinzu kommen größere Fenster im Faltenbalg. Das Vorserienmodell präsentiert sich außerdem mit einer Markise auf der Fahrer- und einem Sonnensegel auf der Beifahrerseite, eine Toilette ist jedoch nicht mit an Bord.

VW verpasst dem neuen California zahlreiche Fahrassistenzsysteme und technische Komponenten. Die Größe des Lithium-Ionen-Bordakkus gibt VW noch nicht bekannt, jedoch soll ein 300 Watt starker Wechselrichter mit an Bord sein. Im Küchenblock werden USB-Anschlüsse und Steckdosen verbaut sein, Smartphones lassen sich auf einer induktiven Ladefläche laden.

Der California basiert wie viele andere Fahrzeuge der Volkswagen AG auf dem sogenannten Modularen Querbaukasten (MQB). Das Fahrzeug soll mit allen verfügbaren Antrieben erhältlich sein, mit denen auch der Multivan der neuesten Generation geordert werden kann: Derzeit gibt es ihn mit einem 1,5 oder 2,0 Liter großen Benzinmotor mit rund 136 PS oder knapp 204 PS. Auch eine Diesel-Variante mit zwei Litern Hubraum und knapp 150 PS ist erhältlich. Besonders interessant: Ein Plugin-Hybrid soll ebenfalls kommen, genauere Infos zum teilelektrischen Antrieb gibt Volkswagen Nutzfahrzeuge aber noch nicht bekannt – ebenso wie den genauen Preis des neuen California. Dieser dürfte jedoch etwas höher liegen als beim Vorgänger.