Die drei Wochen von der Idee bis zur Abreise bestehen aus nächtelangen Reparatur- und Schweißorgien vor der heimischen Werkstatt und aus täglichem Schneeschippen unter dem Auto, um dort überhaupt arbeiten zu können. Lange, kalte Allgäuer Nächte, fein gewürzt mit guter Musik und einem vom Funkenflug in Brand gesteckten Pullover. Heckdifferential überarbeitet, Unterbodenschutz angebracht, griffige Reifen auf die alten Stahlfelgen und neue Federn, um dem Bus ein paar Zentimeter mehr Bodenfreiheit zu gönnen. Etwas Farbe und Folie für die Optik. Damit es nicht zu einfach wird, verweigert sieben Tage vor Abreise plötzlich die Schaltung den Dienst und es lässt sich nur noch der dritte Gang einlegen. Besser als gar keiner, aber etwas wenig für eine Fahrt in die Dünen der Sahara. Drei Tage vor Abfahrt klemmt plötzlich noch ein Bremskolben und läuft heiß. Letzte Chance: Ersatzteile per Expressversand und die Bremse an der Hinterachse komplett tauschen. Reisen stand schon mal unter einem besseren Stern. Nachdem alle mechanischen Defekte behoben waren, blieben noch genau zwölf Stunden Zeit für einen Innenausbau des Reisemobils. Ein Brett aus dem Baumarkt und zwei Dachlatten als Gestell, eine Matratze vom Dachboden. Lightbar und Gepäckträger aufs Dach, die Kühlbox und die tragbare Zweitbatterie sind geliehen. Für zehn Euro gibt es eine brauchbare Sandschaufel, GFK-Gitterroste dienen als Sandbleche. Ein alter Reservekanister ans Heck. Ergebnis des Schnellumbaus: bewohnbar und abfahrbereit.
Die anschließende Reisegeschichte in die Wüste findest du in Ausgabe 03-2023.