Wer Blitz und Donner gemütlich aus dem Bett im Dach heraus lauscht, während die Regen-tropfen aufs Dach trommeln, wer davon ausgeht, dass ihm im Fahrzeug bei Gewitter nicht viel passieren kann, da dieses einen stabilen faradayschen Käfig darstellt, hat seine Rechnung ohne Kabinen aus reinem GFK oder Sperrholz, ohne Dachzelte, Solaranlagen, Aufstell- und Hochdächer gemacht. Denn hier herrscht möglicherweise Lebensgefahr!
Die Ratschläge von ADAC und dem Caravaning Industrie Verband CIVD zum Verhalten in einem Reisemobil bei Gewitter sind eindeutig: Sie raten zur Vorsicht bei Kabinen aus reinem Kunststoff, alle anderen Bauweisen seien durch Karosserie, eine Alu-Beplankung oder Metallstreben, die als faradayscher Käfig funktionieren, geschützt. Wirklich getestet hat das bis auf den Wohnmobilhersteller Carthago noch niemand. Auf Nachfrage, worauf sich die bestehenden Tipps stützen, verweist der ADAC auf einen Wikipedia-Artikel zum faradayschen Käfig, ein Schülerlexikon sowie einen längst emeritierten Professor für Hochspannungstechnik. Der faradaysche Käfig selbst ist an Pkw hinlänglich bewiesen, aber keine noch so intensive Recherche erlaubt Einblicke in entsprechende Experimente an Reisemobilen. Auch die Hersteller selbst wollen auf Nachfrage ihre Ergebnisse nicht preisgeben oder haben tatsächlich ebenfalls keine Ahnung. Die Konsequenz ist für die VANderlust klar: Den Fragen selbst auf den Grund gehen und gemeinsam mit dem Schwestermagazin explorer und einer Hochschule eine Versuchsreihe im Labor starten, um die dutzendfach neu aufgeschriebenen Annahmen, Erklärungen und Verhaltenstipps auf den Prüfstand zu stellen. Und um es vorwegzunehmen: Die Aussagen von CIVD und ADAC werden durch unsere Versuche zumindest in Teilen widerlegt!
Den ganzen Artikel findest du in VANderlust-Ausgabe 03-2023.